Die Kennzahl Öffentliche Sparquote (ÖSQ) spiegelt das Verhältnis zwischen dem Saldo aus der operativen Gebarung - Saldo 1 (abzüglich Kapitaltransfers aus Gemeinde-Bedarfszuweisungsmitteln) und den Auszahlungen der operativen Gebarung wider und wird wie folgt berechnet:
Der Kennzahlenwert ist folgendermaßen zu interpretieren:
- Je höher der Wert ist, desto größer ist der Anteil der operativen Einzahlungen, der für die (teilweise) Finanzierung der Auszahlungen der investiven Gebarung und die Rückzahlung von Schulden zur Verfügung steht.
- Liegt der Wert bei Null, so ist dies ein ernsthaftes Zeichen für eine Überforderung des Haushaltes. Mit den Einzahlungen der operativen Gebarung können lediglich die Auszahlungen der operativen Gebarung gedeckt werden. Für Investitionen oder die Schuldentilgung sind keine Spielräume mehr vorhanden.
- Ist der Wert negativ ist die Finanzsituation sehr ernst, Sanierungsmaßnahmen sind unverzüglich einzuleiten. In dieser Situation ist für eine Gemeinde zur Finanzierung der Auszahlungen der operativen Gebarung eine Neuverschuldung notwendig.
- Der Vergleich dieser Kennzahl über mehrere Jahre gibt Auskunft darüber, wie sich der Budgetspielraum der Gemeinde verändert hat bzw. verändern wird. Zeigt sich im Zeitablauf ein anhaltend sinkender Wert, ist dies ein erstes Alarmzeichen und ein Hinweis auf eine sinkende Ertragskraft.
Allgemein lässt sich sagen, dass eine Öffentliche Sparquote über 25 Prozent sehr positiv zu bewerten ist, während ein Ergebnis unter 5 Prozent ein deutliches Warnsignal ist.
Das Bewertungsschema für die Öffentliche Sparquote sieht folgendermaßen aus: